Sieben Sachen: VOGUE Covers

Robert
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gossip
... aus meiner Sammlung.

Jeder, der mich kennt, weiß um meine langjährige, liebevolle Beziehung zum VOGUE Magazine. Jeder, der mich kennt, weiß auch, dass ich Anna Wintour als ein Idol an Arbeitsmoral und Erfolg ansehe. Als ich meine erste VOGUE in Händen hielt (es war eine deutsche Juniausgabe), war ich ein kleiner, neunjähriger, schwuler Junge, dessen Mutter sechs Euro für ein Modemagazin vollkommen übertrieben hielt. Sie wurde nicht gekauft. Heute überlege ich mir, diese eine Ausgabe nachzubestellen, einfach, um die Beziehung noch ein wenig zu verstärken.

 

Jeder, der mich kennt, weiß, dass Mode für mich eine der schönsten Sprachen ist, die je entwickelt wurden. Wenn man darüber nachdenkt, ist sie die einzige Sprache, die global funktioniert, ohne übersetzt werden zu müssen und ohne den Einsatz von tatsächlichen Worten zu benötigen. Sie ist die einzige Sprache, die demnach überall verstanden und gesprochen werden kann - von jedem, der sich nur ein klein wenig damit beschäftigt und sie nicht als eine Sache abtut, die nur für oberflächliche, egozentrische Menschen ist, die vom Rest der Welt abgekoppelt sind. Donna Karan sagte einst "Just because I have an interest in fashion, that doesn't imply, I'm disconnected from the rest of the world." Und Recht hat sie, die gute Donna. Oberflächlich und disconnected sind nur jene, die Leute wie mich daran festmachen, dass sie gerne zu Burberry gehen oder eine schön designte Tasche, wie die neue Fendi PEEKABOO, schätzen.

 

Und weil VOGUE für mich jeden Monat die schönsten Kollektionen und Shootings und Texte und Berichte und News hat und ich mich jedes Mal wie ein Schnitzel freue, dass es eine neue Ausgabe gibt (Victoria Beckham auf der französischen Dezemberausgabe!!!), teile ich mit euch meine sieben liebsten Cover. Aus meiner persönlichen Sammlung. Count: 202 issues.

 

eins. VOGUE Paris, Mars 2012. Covergirl: Natalia Vodianova. In Chanel. Ganz im Stil des "Keep it simple"-Prinzips erstrahlt meine Lieblingsausgabe mit einem meiner Lieblingsmodels in Grauntönen und mit roséfarbenem Schriftzug "VOGUE PARIS". Mehr muss ich nicht sagen, außer: ich mag schlicht. Schlicht überzeugt mich immer wieder. Sophistication is all there is.

 

zwei. VOGUE US, March 2011. Covergirl: Lady GaGa. Die jährliche Märzausgabe nennt sich "The Power Issue" und powerful it is. Ich mochte Lady Gaga immer schon. Einfach, weil sie so kommerziell war, aber dennoch so getan hat, als wäre sie nicht austauschbar. That's the attitude you need to have, biatch. Einfach so tun, als wäre man nicht austauschbar, in einem Haider Ackermann Seidenkimono. Nach ihrem letzten Album ARTPOP ist für mich klar, dass es irgendwann wohl bergab gehen muss und jeder Hype einmal zu Ende geht. Ob sie jemals wieder ein VOGUE Cover bekommen wird, nach diesem und der September Issue 2012?

 

drei. VOGUE Paris, Décembre 2007 / Janvier 2008. Covergirl: Charlotte Gainsbourg. Wearing nothing but Balenciaga par Nicolas Ghesquière strahlt sie in einem unbeteiligt kühlen Look vom Cover und sagt mir, wie egal ich ihr bin, mit nur einem Blick. Ich liebte es sofort. Das Cover ist unglaublich schön und stimmig, aber das ist die französische VOGUE ohnehin immer. Diese Ausgabe ist sehr simpel gehalten - in Grau- und Rosétönen. So erkennt man es gerade hier wieder: Einfach, schlicht und sophisticated ist immer noch how you do it, wenn etwas wirklich gut sein soll. Wie mein Wohnzimmer.

 

vier. VOGUE España, Marzo 2011. Covergirl: Anja Rubik. Die spanische Ausgabe der VOGUE ist mir eine der liebsten: sassy, sexy und so unglaublich spannend, wenn es um die kulturellen Unterschiede zu allen anderen VOGUE-Ländern gibt. Kaum ein anderes Land ist so versatil wie Spanien. So reich an Farben, aber dennoch so dezent an der Auswahl der Inhalte. In einem azurblauene Versace-Kleid strahlt Anja Rubik vom Cover der spanischen VOGUE und zwingt mich dazu, sie zu kaufen.

 

fünf. VOGUE Australia, February 2013. Covergirl: Naomi Watts. Abgesehen davon, dass die Australische VOGUE mit 26 Euro unheimlich teuer ist, muss ich sagen, dass ich das Cover in all seiner pastellenen Farbkraft, als sehr inspirierend, stimmig und unglaublich schön empfinde. Naomi Watts in einem smaragdgrünen Gucci Kleid (und einem sündhaft teurem BVLGARI Armband) vor einem Blütenmeer, ästhetisch in Szene gesetzt. Titel: FASHION in full BLOOM. Ich gebe zu, nicht zwingend ein origineller Titel, aber dennoch so funktionstüchtig, wie er nur sein kann.

 

sechs. VOGUE Italia, Settembre 2010. Covergirl: Kristen Mcmenamy. The Grand Couture... und natürlich könnte man auf dem Cover nichts anderes tragen außer Christian Dior Couture. And so she does. Ein unglaubliches Spektakel, waren die Dior Haute Couture Shows noch unter den Fittichen von John Galliano, dem man, wie es auch Anna Wintour meinte, durchaus eine zweite Chance geben sollte. Jeder macht mal Fehler und ohne diese könnte man kein besserer Mensch werden, denn, wonach sollte man sich richten oder wohin sollte man sich entwickeln, wenn nicht nach vorne, Richtung Zukunft? In Dior?

 

sieben. VOGUE Italia, Gennaio 2009. Covergirls: Viktoriya Sasonkina, Anna Selezneva & Anna Jagodzinska. Three beauties simply dressed in Gucci and simply airbrushed in Estée Lauder. Fotografiert von Steven Meisel. Einem Meister, einem Genius. Dennoch, das Cover ist wieder simpel und stimmig und sophisticated. Aber all that Gucci looks a little bit too much Prada 2007 for my taste. Das ist der einzige Kritikpunkt, den ich habe. Oh, und dass ich kein italienisch spreche.

 

Und morgen hole ich mir endlich die Ausgabe, auf die ich schon so lange warte: VOGUE Paris mit Victoria und David Beckham auf dem Cover. Fckn hell!

 

XO -R

 

    AUTHOR:
    ROBERT RJ SCHERMANN

    Versteht nur Prada.

    Dies jedoch fließend, neben Burberry und VOGUE. Seine Texte entstehen immer in spontanen Situationen und zumeist auch bei Alkohol. Mode ist für ihn kein Wort, sondern ein Lifestyle, eine Entscheidung, die man lebt und atmet. In diesem Sinne gibt es für ihn, neben der Eroberung der Welt, vor allem ein Ziel – die Chefredaktion der amerikanischen VOGUE.