Reality Lookbook AW 13

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fashion
Zoolook
Bilder via PR

Kulturell ethnische Vielfalt trifft Mode: So in etwa ließe sich wohl das Berliner Label Reality Studio am besten beschreiben. Designerin Svenja Specht, die selbst u.a. eine Zeit in Paris und Peking tätig war, ist dafür bekannt, dass sie in ihren Kollektionen verschiedenste internationale Einflüsse zusammenträgt. Außerdem setzt sie sich in ihrer Arbeit damit auseinander, dass Mode in unserer Gegenwart zunehmend zu einem von der Masse konsumierten Objekt wird. Das Ergebnis sind Looks, die sich oft jenseits des Mainstreams bewegen und auf spannende Weise mit Farben und Formen spielen.

 

Während uns die letzte Herbst-/Winterkollektion unter dem Titel "ALI" noch in den fernen Orient entführte, begeben wir uns mit den Looks für die kommende kalte Jahreszeit nun auf Expedition. Angelehnt an das gleichnahmige Album von Jean Michel Jarre aus dem Jahre 1984, der mit seinem Werk auf musikalische Entdeckungsreise ging, feiert "Zoolook" die Neugier. Denn sie ist es, was uns antreibt, das Neue zu suchen, uns durch fremde Eindrücke erstaunen, inspirieren und beeinflussen zu lassen. Es geht darum, den Blick offen zu halten und sich nicht mit dem Gewohnten abzufinden. 

Passend dazu spielt auch die Kollektion mit den gegebenen Konventionen. Extreme Oversizelooks verzaubern und erinnern fast ein wenig an Gullivers Reisen. Der gezielte Einsatz von Aztekenmuster widerum ruft ein klein wenig Assoziationen mit Indiana Jones und Co. hervor. Geschicktes Layering sorgt dagegen für gemütliche Kuschelgefühle. Die Materialen - dicke Wollstoffe, Strick und Stepp - halten vor allem warm. Farblich trifft sattes Rot auf helles Grau, dunkles Bordeaux flirtet mit Grau-Schwarz, dazwischen Violett und Dunkelblau.

 

Insgesamt eine Kollektion, die auf herrliche Weise Gemütlichkeit, elegante Schlichtheit und sportliche Lässigkeit miteinander kombiniert. Bleibt am Ende nur noch eine Frage: Wie komme ich mit dem Oversize-Look bloß in meine Jacke hinein?

 

 

 

 

 

    AUTHOR:
    LAURA SODANO

    Lebe lieber ungewöhnlich.

    Mode. (Pop-)Kultur. Feminismus. Was für die einen nach Schizophrenie par Exellence klingen mag, ist für sie selbstverständlich. Die Dame, die mindestens so gerne und schnell redet, wie sie denkt, sprudelt nur so vor kreativem Kopfchaos, von dem ihr Umfeld selten verschont bleibt. Sprache ist ihr Medium. Das nuancierte Spiel mit pointierter Artikulation ihre Waffe. Schokolade ihr Laster. Bei Mode und Literatur setzt ihr Verstand nur zu gerne aus.