LE | f/stop - Festival für Fotografie

lola
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Get lucky!
Beni Bischof, Sausage Power!, 2011, Lambda-Print, Maße variabel, © Beni Bischof

 

Ab dem kommenden Wochenende findet in Leipzig f/stop, das 6. internationale Festival für Fotografie Leipzig, auf dem Gelände der Baumwollspinnerei statt. Vom 7. bis 15. Juni 2014 werden unter dem Titel Get lucky! in fünf Ausstellungen aktuelle Arbeiten junger und renommierter Fotografen und Künstler präsentiert und von zahlreichen Talks, Diskussionen, einem Filmprogramm und Symposium begleitet, die das Festivalthema reflektieren. 

 

Get lucky! beschwört nicht nur der letzte populäre Discohit von Daft Punk ft. Pharrell Williams, sondern in jedem Bereich des Lebens springt uns diese Maxime entgegen, die inzwischen zum kathegorischen Imperativ unserer Optimierungsgesellschaft geworden ist. Individualität, Avantgarde, Generation Y, Kuratiertes XY, Selfie - das sind nur einige Schlagworte der digitalen Moderne, die uns zu Selbstoptimierung, Selbstvermarktung und Selbstausbeutung aufruft. Die Anpreisung des Ichs als Ware, geistig und körperlich gleichermaßen; Leistung, Flexibilität und Kreativität werden zur Währung, die mit Schönheit und Jugendlichkeit einen noch höheren Kurs erlangen. Fehler werden einfach ausgeblendet und von unseren makellos gepimpten Alter Egos im Web 2.0 überstrahlt. Wir sind smart, wir sind open minded, wir kennen uns mit allem aus, wir schuften voller Selbstverständlichkeit, wir gehen vollständig in unserer Arbeit auf, die (Mittel) zum Ideal wird. Und das alles nur wegen dieses einen verklärten Ziels, sich selbst eine Insel zu schaffen, auf der man irgendwann glücklich bis ans Lebensende verweilen wird, weil die vollkommene Selbstverwirklichung passiert ist. Ob diese Idee von unantastbarer und fortwährender Glücklichseeligkeit nun als Antithese, Spannung oder Leitfigur, Maßstab, Vollendung in einer Welt der akkuraten, globalen Leistungsbündelung fungiert - oder einfach als ködernde Dreingabe herhält - sei dahingestellt. Fakt ist: Glücklichkeit trifft den Nerv der Zeit. Transportiert und vorgelebt wird sie durch die Fotografie und deren manchmal mehr, manchmal weniger konstruierten Bilderwelten, die Sehnsüchte und Identität erzeugen. 

 

Roe Ethridge, Sacrifice Your Body, 2013, C-Print, 105,9 x 131,9 cm, © Roe Ethridge, Courtesy Andrew Kreps Gallery, New York und Capitain Petzel, Berlin

 

Diese Montage der Utopien wird in den fünf Ausstellungen des Festivals durchgespielt, modifiziert und überdacht: Neben der von Christin Krause und Thilo Scheffler kuratierten Hauptausstellung behandelt das von Mario Lombardo kuratierte f/stop Print Bilderwelten in Magazinen, Erik Kessels setzt mit f/stop Solo eine raumgreifende Installation um, Roe Ethridge zeigt die Ausstellung Sacrifice Your Body und Studenten der Kölner Kunsthochschule für Medien und Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst bespielen unter der Leitung von Beate Gütschow und Peter Piller f/stop Plattform. 

 

© Michael Satter

 

Nicht nur Kunst kann das f/stop Team gut, sondern anlässlich der Eröffnung des Festivals darf natürlich auch ordentlich gefeiert werden. Dazu hat man sich die Crew von Riotvan ins Boot geholt und veranstaltet zusammen am Freitag, den 6. Juni 2014 ab 22 Uhr in der Halle 14 der Spinnerei eine schöne Sause. Mit dabei sind nicht nur Kasper Bjørke und Sexy Lazer aus Kopenhagen, sondern auch Michael Satter und Panthera Krause.

 

Das Beste: Wir verlosen 1x 2 Karten für die Feierlichkeit! Kommentiert einfach unter diesem Artikel mit eurem Namen und gültiger E-Mail-Adresse. Mitmachen könnt ihr bis Donnerstag um 23.59 Uhr. Der Gewinner wird am Freitagmorgen ausgelost und benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Good luck / Get lucky! 

 

© Rasmus Weng Karlsen

    AUTHOR:
    LOLA

    Modemädchen durch und durch.

    Minimal Chic und New Sports ist ihr Metier, über Normcore und andere Phänomene der Mode kann sie nickend Romane erzählen und trotz Totalausfall beim Anblick der neuesten Laufstegbilder und Lookbooks ist die Dame nicht auf das Köpfchen gefallen. Lola liebt Kopenhagen und Kafka, hat eine Schwäche für Männermode und Musikhits, ist aber auch für Kunst und Kitsch zu haben.