Photographer of the Month: Elsa Okazaki

mika
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Über Umwege ans Ziel.
© Elsa Okazaki

Es ist September. In ein paar Wochen ist offiziell der Sommer vorbei, wobei ich mich gerade frage, von welchem Sommer wir hier überhaupt sprechen. Ich kann mich zumindest nur mehr an Regen, Regen, endloses Grau und Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt erinnern. Dennoch zelebrieren wir den nahenden Beginn des Herbstes mit einem wunderschönen, neuen Hintergrundbild. Wie schon in den Vormonaten haben wir auch diesmal keine Kosten und Mühen gescheut und eine ganz fabelhafte Fotografin an Bord geholt: Elsa Okazaki. Das Fräulein macht nicht nur großartige Bilder, die man bereits aus so einigen Magazinen kennt, nein, sie experimentiert gerne mit dem Medium Bewegtbild und hat auch schon so einige kurze, interessante Videos produziert, die ihr euch auf jeden Fall ansehen solltet. 

 

Natürlich sind wir bei der Bandbreite der Arbeiten neugierig geworden und haben Elsa direkt ins Kreuzverhör genommen, das sie mit Bravour gemeistert hat. Warum sie spärlich bekleidete Männer in ihrem Zuhause besucht hat und was sie geworden wäre, wenn es mit der Fotografenkarriere nicht geklappt hätte - wir verraten es euch. 15 cm weiter unten.

 

- Selfportrait -

Wann und warum hast du mit der Fotografie begonnen?
Mit 12 habe ich angefangen, Fotos zu machen und ab 2007 dann ernsthafter.
Um Momente zu verewigen. Nichts zu vergessen.

 

Mit welcher Kamera hast du deine ersten Aufnahmen gemacht?
Es war eine ganz normale Polaroid Kamera, dann hat mir mein Vater seine Olympus 35-DC geschenkt.

 

Welches war das aufregendste/tollste/beste Shooting, das du je hattest?
Alle Shootings sind spannend. Aber bei dem Shooting mit Marina Abramovic, obwohl es nur 10 Minuten gedauert hat, war ich nervöser als normalerweise.

 

 

 

 

Was ist dein liebstes Motiv?
Menschen, egal ob bekannt oder unbekannt, solange sie mich berühren.

 

Woher holst du deine Inspirationen?
Ausstellungen, Filme, auf der Strasse… überall.

 

Du arbeitest auch viel mit kurzen Videos - warum hast du dieses Medium gewählt und wo liegen die Vor- und Nachteile gegenüber der Fotografie?
Ich habe mit Videos angefangen und habe lange in der Filmbranche gearbeitet, lernte zu schneiden usw. Ich wollte schon als Teenager Videos machen, aber dafür braucht man ein starkes Team und das hatte ich nicht. Dann habe ich immer mehr fotografiert. Es war für mich leichter, da ich viel alleine machen kann.

 

 

 

 

Fotografierst du lieber analog oder digital?
Ich fotografiere für meine eigenen Arbeiten lieber analog. Man fotografiert ganz anders. Konzentrierter. Hauptsächlich mit der Mamiya RZ67 oder der Makina 67. Für die Arbeit fotografiere ich digital. Am liebsten mit der Pentax 645D.

 

Mit wem würdest du gerne einmal zusammenarbeiten?
Ich arbeite immer wieder mit dem japanischen Künstler Michikazu Matsune und am Ende des Jahres habe ich eine Ausstellung mit der Malerin Hatschepsut Khuss. Es gibt schon viele Künstler, mit denen ich arbeiten würde, aber es muss von Anfang an auch menschlich passen.

 

Erzähl uns doch ein paar Worte über die "Isn't he lovely" Reihe.
Ein Jahr lang habe ich Männer zu Hause besucht und portraitiert. Dieses Projekt habe ich analog fotografiert. Ich hatte immer 2 Filme mit, meine kleine Pentax und einen Ansteckblitz. Die Bilder wurde auf der VICE Website veröffentlicht.

 

 

 

Du bist in Frankreich geboren, hast in Amsterdam gelebt und wohnst jetzt in Wien - wie kam es zu dieser Reise und was nimmst du aus den verschiedenen Orten mit? 
Meine Eltern waren Tänzer und haben die Companies gewechselt, deshalb sind wir nach Amsterdam übersiedelt. Und nach Österreich ging es dann wegen der Liebe, meine Mutter hat sich in meinen Stiefvater, der Österreicher ist, verliebt (und ist es immer noch).

 

Wer sind deine Vorbilder?
Ich liebe die Arbeiten von Guy Bourdin, Lee Miller, Annie Leibovitz, Mark Rothko, Chris Cunningham, Michel Gondry, Tim Burton, Peter Jackson, Michel Comte..

 

Wie sind deine Zukunftspläne?
Weiter zu machen, wie jetzt.

 

 

 

 

Was wolltest du werden, als du in der Volksschule warst?
Fashiondesignerin, Regisseurin oder Sexologin.

 

Wenn du einen Punkt von deiner Tagesordnung streichen könntest, welcher wäre das?
Zu früh aufzustehen...

 

Wenn du deinem 16-jährigen Ich einen Tipp geben könntest, welcher wäre das?
Hab bitte mehr Selbstvertrauen, es ist alles halb so schlimm.

 

 

 

 

Na, haben wir zu viel versprochen? Ich glaube nicht. Wir sind jedenfalls hellauf begeistert und können euch Elsas Website oder Blog nur ausdrücklich ans Herz legen - da finden sich noch haufenweise tolle Fotos und Videos, die definitiv einen Blick wert sind. Wir nutzen die Gunst der Stunde und sagen an dieser Stelle Danke für das tolle, neue Hintergrundbild, das uns durch den September begleiten wird!

 

    AUTHOR:
    MIKA

    8 out of 10 cats say she's funny as hell.

    So Kinder, das hier ist Mika (aka Lilly Rocket). Das Fräulein ist irgendwas über zwanzig, halbe Finnin und als sie klein war, wollte sie später Seeräuber werden. Aus den Abenteuern auf hoher See wurde leider nichts und so gilt ihre Liebe heute essenziell wichtigen Dingen wie Mode und Mädchenkram, Reisen und trashigen Analogfotografien, Burgern und Eiscreme, Luftballons und Seifenblasen.