"Als Portraitfotograf versuche ich den Menschen vor meiner Kamera ein gutes Gefühl zu vermitteln, sodass sie sich wohl fühlen. Nur so kann ich echte Emotionen einfangen. Doch wie wäre es, wenn ich es schaffen würde, dass sich die Menschen unwohl vor der Kamera fühlen und somit jeder Schuss garantiert ein interessantes Portrait abgäbe." Das ist also die ganz simple Idee, die hinter der Fotostrecke "The Taser Photoshoot" des Fotografen Patrick Hall steht. Echtere Emotionen als die beim Empfangen eines Elektroschocks kann es schließlich kaum geben. Wer da noch vollkommen neutral aus der Wäsche schauen kann, hat wahrlich einen Oscar verdient. Sogar noch eher als jemand, der sein Gesicht beim Essen eines Center Shocks noch unter Kontrolle hat.
Für jedes Bild wurden zwei Protagonisten an Land gezogen: Die erste Person steht vor der Kamera und die zweite hat die ehrenvolle Aufgabe Bauch oder Arm des Models mit einem Elektroschockgerät zu berühren. Die jeweilige Reaktion, die sich meist irgendwo zwischen Schreien, Springen oder Zucken befand, wurde dann von Hall bildlich eingefangen. Der Gedanke geht aber noch weiter, denn die Emotionen aller Beteiligten wurden nochmals auf Video festgehalten und in Slow-Motion wiedergegeben. So stehen Nervosität und Anspannung den Models kurz vorm Elektroschock geradezu ins Gesicht geschrieben und die schmerzverzerrten und überraschten Gesichter kurz danach sprechen ebenfalls für sich. In dem kleinen "Behind-The-Scenes"-Video bekommen wir auch die Reaktionen der Leute zu sehen, die den Taser bedienen: Einige scheinen fast schon empathisch zu sein während Schadenfreude für die meisten wohl noch größer ist als Vorfreude. Same here!
