MBFWB | Lena Hoschek AW14

laura
|
Femme Fatale.
Yannic Pöpperling

Gewohnt weiblich präsentierte sich die Kollektion von Lena Hoschek auf der Berliner Fashion Week. Rockabilly, Petticoat, und ein Fokus aufs Dekolleté: Auf die österreichische Designerin ist Verlass. Sie weiß, wonach ihren Kundinnen beliebt und das setzt sie bis ins Detail entsprechend um. Allen voran die schwingenden Röcke bleiben auch 2014/15 wieder einmal die Keylooks der Kollektion. Und egal, wie eisig die Temperaturen auch werden, wir wissen jetzt schon, der kommende Winter wird heiß. Geht es nämlich nach Frau Hoschek, verwandelt sich Frau in eine herrliche Mischung aus femininer Lady und Femme Fatale. Oder anders ausgedrückt: großformatige Blumenmuster, flirten mit Hahnentritt oder vereinzelten Polkadots, Uniflächen und sehr viel filigraner Spitze. Das Spiel mit Transparenz sorgt dabei für eine Ordentliche Portion Verruchtheit. 

 

 

Die Farben kommen dem Winter gemäß eher gedeckt daher. Für das sonst so farbenfrohe Design erscheint das fast ein wenig ungewohnt. Doch ganz ohne Knalleffekt geht es auch dieses Mal nicht. Zwischen Braun, Aubergine und Schwarz kommt ein knalliges Rot umso knalliger und sexuell aufgeladener daher. Anders lässt es sich nicht sagen.

 

Und während sich im Hintergrund des Catwalks lasziv vollbusige, halbnackte Damen auf einer Leinwand räkeln, habe ich, als eingefleischter Mad Men Fan bei jedem einzelnen Look wieder einmal das Gefühl, Betty Draper (bzw. Betty Hofstedt) flaniere dort den Laufsteg entlang. Auch wenn die Designs von Lena Hoschek nach wie vor wohl eher einen Nischengeschmak bedienen, bin ich doch jedes Mal aufs Neue von diesem wunderbaren Mix aus 50ies und Gegenwart fasziniert. Hübsch anzusehen ist das allemal. Und selten entert so viel optische Weiblichkeit den Catwalk.

 

 

 

 

 

 

 

    AUTHOR:
    LAURA SODANO

    Lebe lieber ungewöhnlich.

    Mode. (Pop-)Kultur. Feminismus. Was für die einen nach Schizophrenie par Exellence klingen mag, ist für sie selbstverständlich. Die Dame, die mindestens so gerne und schnell redet, wie sie denkt, sprudelt nur so vor kreativem Kopfchaos, von dem ihr Umfeld selten verschont bleibt. Sprache ist ihr Medium. Das nuancierte Spiel mit pointierter Artikulation ihre Waffe. Schokolade ihr Laster. Bei Mode und Literatur setzt ihr Verstand nur zu gerne aus.