FILMTIPP: BLANK CITY

lari
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Wider den Mainstream.
© GODLIS

Zwischen 1976 und 1985 regierten in New York Billigmieten und schlechte Drogen. New Wave verwandelte sich in der Junkie-Szene zu No Wave und wurde plötzlich zum Sprachrohr einer ganzen Generation. Die französische Regiedebütantin Céline Danhier vermittelt mit ihrer Dokumentation Blank City das damalige Befinden zwischen lauter Gitarrenmusik, Drogenkonsum und DIY-Spirit. Danhier widmet sich zwar auch dieser Musik im Allgemeinen, aber im Besonderen liegt ihr Fokus auf der cineastischen Entwicklung des Independent-Films.

 

Blank City ist eine Hommage an die rebellierenden Regisseure dieser Zeit, die sich mit ihren Super-8- oder 16-mm-Filmen gegen jegliche Konventionen der damaligen Zeit auflehnten. Vivienne Dick oder Amos Poe revolutionierten beispielsweise den No Wave mit Aufnahmen aus dem CBGBs von den Ramones, Television oder den Talking Heads. Die Dokumentation umfasst dabei großartige Interviews, in denen u.a. Filmemacher und Schauspieler Steve Buscemi, Jim Jarmusch und Amos Poe zu Wort kommen und zeigt uns Musiker wie Lydia Lunch, Patti Smith und Sonic Youth, die allesamt das Ziel hatten, dem Establishment etwas Innovatives und Neues entgegenzusetzen. Damit schafft Danhier das Vorurteil der "No Future"-Generation ein für alle Mal aus der Welt und vermittelt dem Zuschauer das Lebensgefühl einer Ära, in der man am liebsten selbst die Höhen und Tiefen des Erwachsenwerdens durchlebt hätte.


 

Produktion: USA 2009 // Regisseur: Céline Danhier // Genre: Dokumentation // Filmstart: 24. Januar 2013 // Dauer: 94 Minuten

 

    AUTHOR:
    LARI BERLIN

    Über Umwege ans Ziel.

    Schreiberei, Musik, Mode, (analoge) Fotografie, Literatur und Kunst sind die Protagonisten in Laris kunterbuntem Kosmos. Das Mädchen, mit dem in die Wiege gelegten Künstlernamen und der Obsession für exzentrische Persönlichkeiten, ist ein wahres Charakter Kid, das es liebt, sich selbst zu verwirklichen.