FILM-TIPP: BOYHOOD

sandra
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39 Drehtage = Zwölf Jahre einer bewegenden Kindheit.
Bild via filmaffinity.com

Nachdem die Filmwelt für mich dieses Jahr noch nichts so richtig gutes hergegeben hat und mich nichts so recht interessieren wollte, atmete ich bei diesem Film regelrecht auf: Boyhood. Ich bin ja kein Fan von Filmen mit Cameron Diaz oder Jennifer Aniston, die bereits in den ersten erahnen lassen, wie der Film nach viel zu langen 120 Minuten enden wird. Außer, dass mein Hintern von unbequemen Kinositzen irgendwann taub wird und ich mir beim Verlassen des Kinos erst einmal gefühlte zwei Kilo Popcornkrümel aus dem Schoß angeln muss, geben mir die meisten Werke aus der Hollywood-Fabrik nichts. Boyhood ist damit natürlich nicht zu vergleichen, nicht einmal die Schauspieler, bis auf ein oder zwei Ausnahmen, kommen mir irgendwie bekannt vor und auch sowohl die Story als auch vor allem die Machart des Filmes ist mal etwas erfrischend neues, womit man sich aber dennoch durchaus identifizieren kann, weil sie erschreckend nah an so manch einer Realität dran ist.

 

Der Film zeigt 12 Jahre aus dem Leben des jungen Manson aus Austin, der anfangs gerade einmal zarte sechs Jahre alt ist. Im Laufe der Geschichte wird gezeigt, wie er verschiedene Lebenssituationen durchlebt, die nun mal auf dem Weg zum Erwachsenwerden so anstehen. Natürlich bleiben auch die Probleme nach der Scheidung seiner Eltern mit seiner anstrengenden Schwester Samantha oder seiner alleinerziehenden Mutter nicht aus, die immer wieder an die falschen Männer gerät.

 

Der Regisseur Richard Linklater (z. B. Fast Food Nation, Before Midnight) plante zunächst einen Film über die Kindheit im allgemeinen, ohne sich dabei auf eine bestimmte Lebensphase festlegen zu wollen. Das interessante an der ganzen Geschichte ist, dass sich der Dreh des Films auf 39 Drehtage beschränkt - und das über einen Zeitraum von 12 Jahren, wobei die Crew immer für drei- bis viermal im Jahr zusammenkam.

 

Seit dem 05. Juni 2014 ist Boyhood in den deutschen Kinos zu sehen und ein unverzichtbarer Film-Tipp. Wer sich davon endgültig überzeugen will, dem empfehlen wir dringend, sich hier den Trailer anzusehen.

 

    AUTHOR:
    SANDRA OLYSLAGER

    Die verbale Inkontinenz.

    Mal angenommen, man müsste Sandra in einer Sendung wie „Ruck Zuck“ beschreiben, die Leute würden ihren Vordermann anticken und Sachen sagen wie „intellektuell exhibitionistisch und fuckin' emotional“, man würde sofort erraten wer hier gemeint ist. Seit bereits drei Jahren treibt sie sich im Internet als Bloggerin herum und hat es bisher nicht einen Tag bereut.