Ich weiß nicht ob es euch genauso geht, aber ich habe permanent Fernweh. Das ist mir quasi schon mit in die Wiege gelegt worden, denn schon damals zog es meine Familie ständig in die Ferne, mit mir im Gepäck. In jungen Jahren vertrieb ich meine Schulferien bereits in Marrakesch, in der Karibik und verschickte Postkarten an meine daheimebliebenen Klassenkameraden in Spitzbergen vom nördlichsten Postamt der Welt. Jetzt, wo man die Urlaube selbst finanzieren muss, neigt man stattdessen eher dazu, seinen Jahresurlaub auf einem ländlich gelegenen Festivalgelände im Matsch zu verbringen als unter Palmen. Das hat zwar auch seinen Reiz, stillt aber nicht die Lust darauf neue Länder zu entdecken.
Wie gut, dass es da das Internet gibt. Wenn ich groß bin, möchte ich auch am liebsten eine Reisebloggerin werden, wo meine Hauptaufgabe nur darin besteht durch die Welt zu reisen, um herauszufinden, wo es die leckerste Pina Colada gibt. Beispiele, dass dieser Plan durchaus aufgehen kann, findet man im Internet tatsächlich, auf dem Blog Lilies Diary von der beneidenswerten Christine Neder oder bei den großartigen Mädchen von Travelettes.
Aber das Blog, um das es jetzt hier eigentlich geht und in welchen ich mich auf der Stelle verliebt habe, ist 12hrs. Geführt wird dieses Schmuckstück von der freien Journalistin und Kölnerin Anna Peuckert und dem dänischen Fotografen und Streetstyle-Blogger Søren Jepsen. Wie der Name des virtuellen Reisejournals es schon vermuten lässt, zeigen sie ihren Lesern, was man in 12 Stunden in einer Stadt wie Kopenhagen, Antwerpen oder auch Vancouver so alles sehen und erleben kann und zeigen uns gleich schon vorab, was man bei einem Aufenthalt auf keinen Fall verpassen darf. Die dazugehörigen Bilder machen sofort Lust, auf der Stelle seine Sachen zusammenzupacken und sich selbst von diesen Städten zu überzeugen, wenn da nicht dieser blöde vollgestopfte Kalender wäre.
Und so lange uns der Alltag bei unseren Reiseplänen noch aufhält, kann man auf 12hrs wunderbar Inspirationen für den nächsten Städtetrip sammeln und ist somit bestens darauf vorbereitet, auch sehenswerte Ecken außerhalb der üblichen Touristenanlaufpunkte zu besuchen. Hach...
